Innovationen und Wandel

Wachstum ist von Innovationen und der Wandlungsfähigkeit von Unternehmen abhängig. Der Ökonom, Nikolai Kondratieff beobachtete langfristige Wirtschaftsschwankungen in Zyklen von 40 bis 60 Jahren, so genannte Kondratieffzyklen. Nach seiner Theorie stehen am Anfang eines jeden Zyklus neue tech­nologische Errungenschaften, die zu Trägern eines lang anhaltenden Konjunkturauf­schwungs werden. Vorausgesetzt, diese so genannten Basisinnovationen durchdringen nahezu alle Bereiche der Volkswirtschaft und lösen in der gesamten Wirtschaft neue Pro­duktivitätsschübe aus. Seit der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts bis heute gibt es 6 Kontratieffzyklen. Der Sechste Zyklus hat gerade begonnen.

 

Die Basisinnovation „Ganzheitliche Gesundheit“

Unter der ganzheitlichen Gesundheit verstehen ich nicht nur Gesundheit im engeren Sinne, sondern die Gesundheit im Sinne der WHO:

Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.

Innovationen im Bereich Gesundheit, sind also auch soziale Innovationen im Unternehmen, wenn es z.B. um mehr Partizipation im Unternehmen geht, um Entscheidungen im Team, um Vermittlung von Sinn oder um flexiblere Arbeitszeitmodelle und Arbeitsplätze. Wenn man das Zusammenleben auf der Welt betrachtet, wäre gesund, wenn wir uns alle als gleichberechtigte Menschen achten würden und das Leben auf der einen Welt so gestalten würden, dass alle gesund leben können. Vielleicht könnten nicht alle den Lebensstil halten, den sie heute haben, aber dieser Lebensstil ist in weiten Bereichen auch nicht mehr gesund und macht auch nicht glücklich. Für was brauchen wir teure Autos, die die Umwelt verpesten, wenn wir auch von zu Hause arbeiten können.  Weniger ist da manchmal mehr. Viele Statussymbole sind heutzutage gar keine mehr.

Innovationen im Unternehmen

Aber wie bekommt man Innovationen ins Unternehmen. Für Innovationen braucht man kreative Mitarbeiter, denn nur diese haben den Kundenkontakt und sind somit nah genug an den Bedürfnissen des Marktes. Kreativität braucht aber gute Rahmenbedingungen und dass heißt, man muss kreative Räume haben und Zeit für Muße. Beides ist in Zeiten des Effizienzwahns nicht mehr vorhanden. Ein Team ist nicht sofort kreativ, sondern muss sich erst einmal als Team gefunden haben.

„Ein Unternehmen, das immer effizienter und schneller arbeitet, aber nicht die Richtung ändern kann, ist wie ein Auto, das Gas geben, aber nicht lenken kann. Auf kurze Sicht kommt es hervorragend voran, in welche Richtung auch immer. Aber auf lange Sicht ist es einfach nur ein weiteres Wrack am Straßenrand.“ Tom DeMarco

Gerade in den letzten Tagen ist deutlich geworden, dass z.B. VW gar nicht so innovativ ist, wie das Unternehmen vorgibt zu sein. Statt dessen ist nun bekannt geworden, das die Unternehmenskultur so ehrgeizige Ziele vorgegeben hat, dass die Führungskräfte anfingen zu betrügen und zwar kollektiv.

Damit ist das Vertrauen der Kunden und auch der Institutionen, die z.B. VW prüfen, verspielt worden.

Aber Vertrauen ist ein wichtiges Gut, wenn es um Innovationen geht. In einem lernenden Unternehmen müssen nämlich die Mitarbeiter darauf vertrauen, dass sie Fehler machen dürfen. Durch Fehler lernt der Mensch. Es können Erfahrungen gemacht werden und über die Reflexion über das Erlebte, wird aus der Erfahrung Wissen. Das Erfahrungswissen der Mitarbeiter ist eine Ressource, die im Innovationsprozess ungemein wichtig ist. In Communities of practice z.B. treffen sich Mitarbeiter um gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden und voneinander zu lernen. In diesen selbstgesteuerten Lernnetzwerken entsteht so neues Wissen, da Erfahrungswissen ausgetauscht wird und mit anderem Wissen verknüpft werden kann.

In Zeiten des demografischen Wandels wird es immer wichtiger, dass jung und alt in interdisziplinären Teams zusammen kommen und gemeinsam über Innovationen für das Unternehmen nachdenken. Mit 22 Jahren ging ich meinen Chefs immer gehörig auf den Geist, da ich alles verändern wollte. Einige empfanden mich als sehr kreativ, andere als anstrengend. Ich verstehe mich bis heute als Querdenker.

Von der Natur lernen

Die Natur ist für mich ein sehr gutes Lernfeld. Ich beobachte gerne die Natur und versuche meine Beobachtungen in den Unternehmenskontext zu übersetzen. Weshalb fliegen die Zugvögel in V- Konstellationen gen Süden. Woher wissen sie, dass die Zeit reif ist. Wie funktioniert ein Ameisenhaufen? Was macht z.B. ein Winzer, um einen guten Wein zu produzieren? Wann kann er geerntet werden? Wie wurde er kultiviert, damit er den besten Ertrag bringt?

Alle diese Dinge kann man auch auf die Menschen im Unternehmen übertragen. Wie viel Mühe geben wir uns eigentlich mit unseren Mitarbeitern, damit sie gesund bleiben, an Herausforderungen wachsen und nicht zerbrechen und zu ihrer Vollkommenheit heranreifen.

Schon immer nutzt der Mensch auch die Innovationskraft der Natur. Die Bionik tut das heute im großen Stil. Technische Verfahren werden in der Natur abgeschaut und in Produkte übertragen. Dies geht auch im Zusammenwirken von Menschen, z.B. bei der Nutzung der Schwarmintelligenz.

Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen ohne viel Eigenkapital innovative Ideen umsetzen können. Die Crowd machst möglich. Wer kreativ ist und sich mit den neuen Medien auskennt, der kann ein schönes You Tube Video von seiner Idee hochladen und auf einer Crowdfunding Plattform Gelder generieren. Die neuen Medien sind nicht mehr teuer und dank der sozialen Netzwerke braucht man für das Marketing des Produktes nicht mehr viel Geld.

Kopf schlägt Kapital

Kopf schlägt also heutzutage Kapital, wenn es um Innovationen geht. Dies sieht man auch gut, wenn man sich die Liste der 100 innovativsten Unternehmen der Welt anschaut.

„Nachhaltig innovative Unternehmen sind lebendige, lernende Systeme. Lebendig sind sie dann, wenn paradoxerweise in sehr erfolgreichen Unternehmensentwicklungsphasen die Säulen des Erfolgs hinterfragt und bei Bedarf eingerissen werden. Gleichzeitig sind rollierende Reflexions- und Lernprozesse ein Teil der Unternehmenskultur. Diesen Unternehmen ist klar, dass durchschlagender (Innovations)Erfolg einer der größten Feinde für langfristige Innovationsfähigkeit ist. Denn Erfolg kann die Wahrnehmung der Menschen blenden, er verleitet zu Überheblichkeit und Trägheit.“ Zitat PM-Blog

Innovative Unternehmen basieren auf einer Netzwerkstruktur, auf der guten Konnektivität zwischen den Netzwerkknoten und haben eine reife Unternehmenskultur. Hier fließt Wissen und werden Ideen ausgetauscht. Hier ist Wissen nicht Macht, sondern alle kooperieren bereitwillig, damit man das gemeinsame Ziel erreicht.

Bildquelle Titelbild: Andreas Hermsdorf – Pixelio.de

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