So diskutierte Volker Baisch von der Väter gGbmH auf Xing Klartext über den Sinn und Unsinn der 2 Monate Erziehungsurlaub für Väter. Er fordert dort mehr Teilzeit für Väter von den Unternehmen.
Die allermeisten wünschen sich stattdessen eine Kombination aus Teilzeit-Jobs, etwa: Er arbeitet 80 Prozent, sie zunächst 60 Prozent, und später dann etwas mehr. Diese Männer wollen präsenter sein, als es ihre Väter meist waren. Heute steht eine echte Partnerschaft im Vordergrund. Das hat auch die gerade erschienene Studie der Zeitschrift Eltern eindrücklich bewiesen.
In den Kommentaren zu diesem Text melden sich viele Väter, die von Nachteilen berichten, die sie durch ihre Arbeitgeber bekommen haben, wenn sie in Elternzeit gehen wollten.
Aber in Zeiten des Fachkräftemangels wendet sich langsam das Bild. Und so schreibt ein selbstbewusster Vater.
Ich habe 2012 bei meinem damaligen Arbeitgeber den Antrag auf sechs Monate Elternzeit eingereicht. Von jetzt auf gleich hat der Vorstand nicht mehr mit mir gesprochen. In einem Gespräch unter vier Augen teilte man mir dann mit, dass man meinen Vertrag nach der Elternzeit bei der nächsten Gelegenheit kündigen werde. Ich habe dann direkt nach der Elternzeit natürlich woanders angefangen und das Ganze nie bereut.
Junge Väter haben ihre Rolle neu definiert. Sie sehen sich nicht mehr als Alleinverdiener und Ernährer der Familie, sondern wollen gemeinsam mit einer starken berufstätigen Partnerin die Kinder erziehen und ein glückliches Familienleben führen. Die Lasten des Geld verdienens und der Erziehungsarbeit wollen sie fairer aufteilen.
Die Karriere ist ihnen zwar auch wichtig, aber nicht auf Kosten der Familie.
Letztes Jahr habe ich David Polte auf einer Veranstaltung von intrinsify in Bonn kennen gelernt. Er berichtet in einem Podcast mit David Polte ausführlich, wie Unternehmen sich aufstellen müssen, damit Väter bei Ihnen arbeiten wollen.
Es tut sich was. Aber es braucht nach wie vor die Vorbilder in den Führungsetagen.
Mütter und Väter haben mittlerweile die gleichen Forderungen an die Unternehmen, damit sie Kinder bekommen können und wollen.
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