Wieso sollte man sich ein Bild von der Zukunft machen und was machen diese Bilder mit uns, wenn wir sie im Kopf und Körper abgespeichert haben?
In diesem Artikel werde ich meine Geschichte zu den Zukunftsbildern erzählen und hoffe, gemeinsam mit den Lippstädter*innen in einem Workshop an unserem gemeinsamen Zukunftsbild arbeiten zu können.
Als meine Tochter mit 15 Jahren für ein Auslandsjahr nach Thailand ging, wollte ich die Zeit für einen Karrieresprung nutzen. Ich hatte ja nebenberuflich den Master of Arts im Fach Personalentwicklung gemacht und nun wollte ich bei meinem alten Arbeitgeber Karriere machen. Das war vielleicht ein Fehler, denn dieser Wunsch viel nicht auf fruchtbaren Boden. Statt dessen hatte ich das Gefühl meine Lebenszeit zu vertrödeln und immer sinnlosere Tätigkeiten zu erledigen.
Der Stress wurde so groß, dass ich 2017 völlig ausgebrannt war und zuletzt Krebs bekam. Ich war an meinem Tiefpunkt angekommen und brauchte eine Vision, um am Leben zu bleiben.
In diesem Zustand visionierte ich in einer Meditation und sah mich, gesund in einem modernen Lippstädter Büro mit großen Fenstern und mit lieben Kollegen, die gemeinsam an ihren Themen arbeiteten. Sie lächelten sich an und hatten Spaß. Es sah so aus wie in einem Co- Working Space. Es gab viele verschiedene Arbeitsbereiche und die Menschen schienen an verschiedenen Projekten zu arbeiten. Es war eine richtige Gemeinschaft.
Auch wenn damals die Prognose für das Überleben nach 5 Jahren bei 20 % stand (ich hatte gegoogelt, was man wirklich nicht machen sollte), konnte ich mir die Vision vorstellen und mein Körper hatte sie abgespeichert.
Das ist jetzt 6 Jahre her.
Was ist wahr geworden von meiner Vision?
Mittlerweile gibt es die Gemeinschaft mit der ich an unterschiedlichen Themen arbeite. Das Klimanetzwerk Lippstadt, welches ich 2019 mitbegründet habe, ist so eine Community für mich geworden. Die Arbeit ist sinnvoll und macht Spaß, auch wenn es manchmal stressig wird. Das gemeinsame Großraumbüro haben wir noch nicht, auch wenn ich schon lange nach einer Location Ausschau halte. Letztes Jahr hatten wir 3 Monate eine Location in der Poststr. – aber das war nicht der Raum aus meinem Traum. Der sah eher wie das IQ aus.
Die Vision ist auf jeden Fall fast erfüllt.
Wie kann das sein – wenn man so schlechte Voraussetzungen hat, um die Vision zu erreichen?
Ich habe die Dinge nicht geplant, sondern sie sind zufällig zu mir gekommen. Ich wurde 2019 angesprochen, ob ich nicht ein Netzwerk der Klimaaktivisten gründen wolle. Ich wußte noch gar nichts mit dem Thema „Klimawandel“ anzufangen.
Damals wollte ich noch einen Co- Working Space eröffnen und turnte auch BarCamps herum.
Wie funktioniert das mit der Vision? Wieso haben Visionen so eine starke Zugkraft?
Wie wirken Sie im Körper, wenn man Sie bildhaft abspeichert und mit Emotionen hinterlegt.
In der Meditation bringt man sich erst einmal in einen Zustand tiefer Entspannung und überlegt dann, wie es aussieht in der Zukunft. Was sieht man dort und wie fühlt sich mein Körper an dabei. Dieses Gefühl soll der Körper dann abspeichern und man soll jederzeit wieder in diesen Gefühlszustand kommen können. Wenn man die Augen wieder aufmacht, denkt man nicht mehr an die Vision.
Im Nachhinein ist es sehr witzig zu sehen, welchen Weg mein Leben genommen hat und wie ich mich dabei verändere.
Am 07.02.2024 habe ich in Lippstadt im Rahmen der WandelBar Themenabenden über das Thema Zukunftsbilder referiert und meine Geschichte erzählen.
Wir haben uns das Buch Zukunftsbilder 2045 angeschaut.
Birgit Specovius hat uns die Lippstädter Zukunftsbilder des Klimabündnisses präsentiert. In einem dritten Teil des Abend haben wir in 3 Gruppen an verschiedene Zukunftsbildern für Lippstadt gearbeiten.
Denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Auf unserm Visionboard kann man die Ergebnisse des Workshops und viele andere Dinge zum Thema entdecken und eigene Zukunftsbilder entwickeln.