Lippstadt am Sonntag
Begegnung auf Augenhöhe
Veröffentlicht am 30.09.2012
„Warum braucht man eigentlich ein Frauennetzwerk?“ Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt das Lippstädter Frauennetzwerk. Netzwerkgründerin Johanna Brühl plädiert in ihrem Vortrag für mehr weibliche Sichtweisen in den Unternehmen und in der Gesellschaft. Ja, Frauen seien meist emotionaler und sozialer als Männer und verfügten oftmals über mehr Empathie. Das sei genau das Potenzial, was Firmen nicht nutzten. Gerade mal 11,2 Prozent (2011) Frauen seien in den Vorständen der 200 größten deutschen Firmen. „Wie kommt es dass Männer, die macht unter sich aufteilen? fragt Brühl und zeigte auf, dass Männer seit jeher in Seilschaften unterschiedlichster Art verbunden sind. Dort verteilen sie die Jobs, sprich: die Macht. Brühl befürworte die Frauenquote, die allein jedoch nicht ausreiche. Allzu oft sei es so, dass Frauen ihre Fähigkeiten unterschätzten und sich am Markt unter Wert verkauften. Eine Aufgabe des Netzwerkes sei es, Frauen zu zeigen, dass es auch anders gehe: Durch Gespräche und Informationen zu verschiedenen Themen könne erreicht werden, dass Frauen auch und gerade durch ihr Auftreten und ihre Kompetenz anerkannt werden und den Männern auf Augenhöhe begegnen. „Dann wäre das Ziel, das Ideal erreicht: Ein Mischnetzwerk, in dem Frauen und Männer gleichberechtigt agieren, würde entstehen“, so Brühl.