Kurz vor dem Jahresende ist es mal wieder Zeit inne zu halten und zu überlegen, was dieses Jahr so besonders gemacht hat.
20 Jahre Netzwerkarbeit
In diesem Jahr ist das Netzwerk move-your-vision 20 Jahre alt geworden. Ich weiß noch genau, wie wir im Dezember 2003 in Bad Honnef unsere Gründungsveranstaltung gehalten haben. Ich wurde als 2. Vorsitzende und Geschäftsführerin des Vereins gewählt und hatte mich bis 2009 sehr um das Netzwerk gekümmert, wobei ich schon damals immer wieder darauf hingewiesen habe, dass wir ein Netzwerk im Mantel eines Vereins sind. Es gab damals ständig die Diskussion zwischen den privaten und dem beruflichen Aspekt des Netzwerkes, da wir zwar aus einer Ausbildung zum(r) Großgruppenmoderator*in entstanden sind, aber nach der Ausbildung durch einen Wechsel im Vorstand, keine Aufgabe mehr hatten.
Es wehte uns ein eiskalter Wind entgegen und so versuchten wir unsere Energie außerhalb des Unternehmens spürbar zu machen. In den 20 Jahren haben wir uns häufig neue Ziele gesetzt und sind als Netzwerk gewachsen. Wir sind uns gegenseitig Coaches und Kollegen. Ohne das Netzwerk und der kleine Ausschnitt daraus, die Wandelinas, wäre ich nicht das, was ich heute bin.
Ich bin stolz darauf, dass das Netzwerk immer noch lebt, ganz unabhängig von meinem damaligen Arbeitgeber. In den 20 Jahren habe ich sehr viele Erfahrungen gesammelt, wie man Netzwerke aufbaut und am Leben hält.
Auch das Frauennetzwerk Lippstadt, welches ich 2007 gegründet habe, ist immer noch aktiv und für dieses wurde ich als ständiges Mitglied in den Gleichstellungsbeirat der Stadt berufen. Hier habe ich die Möglichkeit dafür zu sorgen, dass die Belange der Frauen sichtbar werden.
Die Veranstaltung: „Frauen geben den Ton an“ zum Internationalen Frauentag hat das Frauennetzwerk 2023 schon zum sechsten Mal durchgeführt.
Dabei habe ich meine Leidenschaft für das Singen wieder entdeckt und singe seit diesem Jahr im Gospelchor Masithi. Die ersten beiden Konzerte waren sehr aufregend für mich, da wir die Songs auswendig singen sollten und ich bisher immer am Text und den Noten geklebt habe.
Beim Klimanetzwerk Lippstadt habe ich mich in diesem Jahr vor allem um die WandelBar Vortragsreihe, die Netzwerktreffen und den Aufbau des neuen Kernteams gekümmert. Mein Highlight war aber in diesem Jahr die 3 monatliche Bespielung eines Leerstandes in der Poststr. 12 – einem ehemaligen Friseursalons. Hier konnten wir die Themen Veränderung und Transformation in Lippstadt gut sichtbar machen.
Die Krise als Veränderungsimpuls
Mein Vortrag „Die Krise als Veränderungsimpuls“ hat mich in diesem Jahr auch zum bundesweiten Leadertreffen in Baunatal gebracht, ins Hellweg Radio und auf die Bühne der WandelBar.
Wer sich den Podcast anhören will, kann das gerne hier machen.
Darüber hinaus gab es auch private Höhe und Tiefpunkte. Ich bin unendlich froh, dass ich auch nach 5 Jahren, kein Rezidiv nach meiner Krebserkrankung habe. Ich gelte damit als geheilt. Ich werde aber noch weitere 7 Jahre zu Kontrollterminen gehen müssen und auch die werden bestimmt wieder stressig werden.
In diesem Jahr haben mein Mann und ich wieder mehrere Fahrradurlaube gemacht. So waren wir auf Mallorca, in den Niederlanden zur Tulpenblüte, auf dem Ostseeradweg und auf dem Bodensee-Königssee Radweg. Hier konnte ich dann auch km für das Stadtradeln sammeln, dass ich seit letztem Jahr in Lippstadt mitorganisiere. Beim Radfahren hatten wir immer gutes Wetter, was für 2023 schon ein großes Glück war. Denn insgesamt hatten wir ziemlich viel Unwetter, aber immer vor oder nach unseren Reisen.
Auf den Sturz meiner Mutter hätte ich gerne verzichtet. Sie hat sich den Oberschenkel gebrochen und sie musste 6 Wochen im Rollstuhl sitzen. Nun hat sie sich wieder zurückgekämpft und wir können wieder unsere täglichen Spaziergänge mit Rollator machen. Rollstuhl schieben ist ziemlich anstrengend.
Zu Weihnachten spitzte sich nun die Hochwasserlage weiter zu und es kam dazu, dass unsere Kanubaustelle nicht nur geordnet geflutet werden musste, sondern auch die Big Packs aus dem Bereich am Tivoli aus dem Fluss genommen wurden und dadurch der Lippearm wieder reaktiviert wurde. So kann mehr Wasser durch Lippstadt fließen. Leider ist unser Gartengrundstück, das einen Meter unterhalb unseres Grundstücks liegt völlig überflutet. Es fließt gerade mehr Wasser durch Lippstadt als beim Jahrhunderthochwasser 1965.
Das macht schon Angst, diese Wassermassen so nah zu erleben und wir können noch froh sein, dass in den letzten 35 Jahren so viel renaturiert wurde, denn die Stadt bleibt weitestgehend vom Flusswasser verschont. Es gab zwar auch schon in Lippstadt einen Alarm, aber der vor allem, weil das Grundwasser in die Keller drückt. Oberhalb und unterhalb Lippstadts sind die Gefahrenstufen wesentlich höher. Hier liegen die Ausweichflächen für das Lippewasser. Die Lippe will uns was lehren.
Wenn ich an das nächste Jahr denke, dann erhoffe ich mir Beruhigung. Ich hoffe, dass wir aus der Dauerkrise herausfinden und dass wir mehr Verbundenheit erfahren. Es wird höchste Zeit, dass wir uns verändern.