Bildquelle: Anja und Bernd Günther

Wann wird eine Organisation schwarmdumm und was hilft dagegen?

Gunter Dueck hat mit seinem Buch Schwarmdumm – So blöd sind wir nur gemeinsam  – die Welt der Konzerne untersucht und stellt fest, dass die Bedingungen der globalen Arbeitswelt, die Organisation dumm macht. Der Einzelne ist vielleicht intelligent, aber wenn wir uns im Team einigen müssen und unsere Überzeugungen verkaufen müssen, kommt meist etwas Dummes heraus. So einigt man sich im Team auf eine kurzfristige einfache Lösung und so werden z.B. Quartalszahlen frisiert und andere Kennzahlen manipuliert, nur damit der Chef gut dasteht. Der nimmt diese Manipulation billigend in Kauf, denn auch er steht ja gegenüber seinen Aktionären gegenüber und muss gute Botschaften verkaufen. So werden massenweise Indikatoren für Kennzahlen gefälscht, bis irgendwann keiner mehr den Überblick über das Unternehmen hat.

Was ist noch wahr, was ist gefakt.

Das System ahndet diese Manipulationen nicht, denn sie sind ja für die Organisation erst einmal hilfreich. Wehe hier spielt einer nicht mit und will Manipulationen aufdecken. Dies käme einer Revolution gleich und wird in einem solchen System als Anmaßung abgestraft. (Omega- Typ) unserer schnelllebigen Zeit und dem Drang nach Produktivität wird jeder Arbeiter so ausgelastet, dass er überhaupt keine Zeit mehr für Verbesserungen oder Innovationen hat. In den Chefetagen führt das zu endlosen und sinnlosen Meetings und in der Produktion zu komplizierten und dummen Produkten. Genial einfache Produkte, die die Kunden begeistern könnten, sind hier fast nicht mehr möglich, denn die Schwarmdummheit gibt Exzellenz keine Chance.

Die hohe Auslastung der Chefs führt dazu, dass der Laden immer starrer wird und es sozusagen Warteschlangen vor den Bürotüren der Chefs entstehen. Entscheidungen werden verschoben und Veränderungen können nicht mehr erklärt werden, sondern werden angewiesen, so dass  Widerstände auftauchen.

Hier ein Vortragsausschnitt zu diesem Buch:

Peter Kruse hat es einmal so ausgedrückt: Wenn sich Gruppen immer ähnlicher werden, fördert das zwar das Vertrauen, denn die Menschen die uns im Aussehen, Verhalten, Denken, Emotionen und Werten ähneln, sind uns sofort sympathisch, aber dieses Phänomen führt auch zur exponentiellen Verdummung einer Organisation. Denn dieses Verfahren produziert lauter Klone, die dazu tendieren, mit der Führungskraft gleicher Meinung zu sein. Es fehlen Widerstände, Bedenken und Auseinandersetzungen, die es braucht um eine geniale Lösung zu finden.

Was kann man nun gegen Schwarmdummheit tun? Gunter Dueck hat da für große Konzerne wenig Hoffnung. Man könne die Konzerne zerschlagen oder das Management abschaffen. Jeder Einzelnen kann natürlich auch den Schwarm verlassen, um nicht selbst dumm zu werden.

Auch Guido Wolf hat sich mit der ungenutzten Ressource und zwar der organisationsinternen Kommunikation beschäftigt. Wenn man Kommunikation im Unternehmen professionell angeht, dann muss man z.B. die Meetingkultur unter die Lupe nehmen. Dafür hat er ein Bewertungstool und zwar den Dialog- Navigator entwickelt.

Hier wird das Tool kurz erklärt:

Verbessern Sie Ihre Meetings und Dialoge im Unternehmen!

Auf diese Weise macht man sich auf den Weg der kontinuierlichen Verbesserung, jedoch nur, wenn die Führungskräfte zur Reflexion fähig sind und sich die Zeit dazu nehmen. Und noch ein Punkt muss gegeben sein. Die Führungskräfte müssen die Möglichkeit haben eine Beziehung zu ihren Mitarbeitern aufzubauen, dass heißt, sie dürfen nicht nach 2 Jahren schon wieder wechseln, sondern müssen bis zu 5 Jahren an einem Ort bleiben dürfen. Denn positive, soziale Beziehungen zu einer Führungskraft fördert die Motivation und reduziert den Stress. Tragfähige Beziehungen fördern das Vertrauen. Führungserfolg ist immer auch ein Erfolg der Interaktion zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.

Sich darum zu kümmern und den Gesprächen Raum und Zeit zu geben, ist der Schlüssel zum Erfolg einer Organisation. Wollen Sie Ihre Gesprächs- und Meetingkultur verbessern? Dann sprechen Sie mich an. Ich coache Sie gerne.

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