Im November 1989 war ich im zentralen Briefeingangsamt für Berlin, Postamt Berlin 11, in Kreuzberg beschäftigt. Mein Ausblick auf den Anhalter Bahnhof war eher trostlos, obwohl man am Horizont den Berliner Reichstag sehen konnte.
Erst am 11.11. 1989 nahm ich mit meiner Kamera die Berliner Veränderungen auf. Die Grenzöffnung am 09.11. nachts habe ich komplett verschlafen und am 10.11. wurde ich auf meiner Fahrt zur Arbeit von den vielen Trabbis überrascht. Statt 45 min brauchte ich 2 Stunden nach Kreuzberg. Der 11.11. war ein herrlicher Tag und nach getaner Arbeit zog ich los. Zuerst zum Checkpoint Charly.
Dann zog es mich weiter an der Berliner Mauer vorbei, Richtung Potsdamer Platz.
So sieht es heute hier aus. Luftaufnahme
12.11.1989 So sah es einen Tag später aus.
Die Westberliner hatten sich an die Mauer gewöhnt. Einige trugen aber diese Sticker, um nicht zu vergessen, dass die Stadt mal eins war. Wenn wir heute 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer über neue Mauern zum Schutz vor größenwahnsinnigen Regimen nachdenken, dann sollten wir immer daran denken, was die Bevölkerung dadurch erleiden muss. Es muss einen besseren Weg geben, als ein Volk durch Mauern zu trennen. Südkoreaner kommen gerne nach Berlin, um aus der Geschichte zu lernen. Aber die Berliner Mauer wurde von den Ostberlinern und Ostdeutschen eingerissen. Durch hartnäckiges Demonstrieren und durch eine starke Community, die Freiheit wollte und sich regelmässig auf den Montagsdemos traf. Ihr Ruf: „Wir sind das Volk“ und „Die Mauer muss weg“!
Falls Sie mehr über dieses Ereignis hören wollen, dann rufen Sie mich an. Ich komme gerne in Ihre Schule oder ihr Unternehmen und berichte darüber. Bis heute ist der Berliner Mauerfall für mich ein Erlebnis, dass mein Leben geprägt und verändert hat.